Frage Gesperrtes Mitteldiffernzial - stehenbleiben - Achsverschiebung?

Folgende Beobachtung:
Schotterpiste - stehen geblieben: Schwerlastfeder liegt nicht mehr auf!

Normal liegt bei mir mit Gewicht „reisefertig volle Tanks“ meine Schwerlastfeder voll auf, d.h. Kein Abstand zu den anderen Federblättern ...
Umso erstaunter war ich als ich mit gesperrten Mitteldifferenzial auf Schotter stehenblieb und die Schwerlastfeder rund 5 cm Abstand zu den anderen Federblättern hatte!

Auch lösen Federspeicher und ohne Gang keine „Entspannung“ ...

Sperre raus, kurz vor und zurück, Sperre löste sich widerwillig aber doch und Schwerlastfeder liegt wieder satt an.

Erklärung: ?
Mit gesperrtem Mitteldiffernzial „rückt“ die Hinterachse bzw. kippt näher zur Vorderachse, stehtunter Spannung, vorallem im Getriebe Spannung?

Fazit: nicht mit gesperrten Mitteldiffernzial stehen bleiben?

Hat wer eine korrekte logische Erklärung für dieses Phänomen?

LG Andreas, zur Zeit in Marokko unterwegs ....

Hallo Andreas,

ich hätte auf unterschiedlich große Räder bzw. Abrollumfang getippt. Du müsstest vorne (in der Summe) einen kleineren Abrollumfang haben.

Das Mitteldifferential gleicht Unterschiede in der Drehzahl der Vorder- und der Hinterachse aus. Ist es gesperrt, dann drehen sich beide Achsen Antriebswellen zu den Achsen immer gleich schnell.

Drehzahlunterschiede kann man entweder haben wenn man Kurven fährt (äußeres Rad schneller, vordere Achse schneller), Schlupf hat (Räder drehen durch) oder wenn man unterschiedlich große Reifen hat. Die kleineren Reifen drehen bei gleicher Geschwindigkeit schneller...

Unterschiedlich große Reifen kann man haben aufgrund unterschiedlicher Belagdicke oder Beladung/Luftdruck. (Da könntest du den Abstand des Felgenrands zum Boden messen. Der Mittelpunkt der Achse wäre besser, weil du dann gleich den Abrollumfang ausrechnen kannst, aber die Mitte der Achse ist schwerer zu treffen.)

Üblicherweise heißt es ja immer man möge die Sperren nur auf losem Untergrund einlegen, damit die Verspannungen im Antriebsstrang durch Schlupf der Räder ausgeglichen werden können. Bisher dachte ich, dass auch Schotter dazugehört. Wahrscheinlich hast du immer noch zu viel Haftung - ist doch gut oder? Also einfach mit offenen Differentialen fahren solange es der Untergrund erlaubt. Wenn es rutschiger wird, dann die Sperren aber vorher einlegen und einrasten lassen (z. B. mit leichter Kurvenfahrt).

Grüße Marcus

PS: Ab nun stehenbleiben oder nicht mit gesperrtem Mitteldifferential. Im Stand siehst du nur das Ergebnis der Verspannung die du auch während der Fahrt hast...

Hallo Andreas,
vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass Du die Hinterachse um 10 cm erhöht hattest.

hallo Andreas,
auf griffiger Schotterpiste das Längsdifferenzial zu sperren, das ist keine gute Idee.
Der Antrieb verspannt sich dabei gnadenlos. Die Gründe dafür wurden oben schon erklärt.
Das hat mit Stehenbleiben nichts zu tun. Du kannst von Glück sprechen, dass sich die Sperre wieder gelöst hat. Andernfalls muß ein Vorderrad aufgebockt werden, damit die Sperre wieder aufgeht. Dabei verdreht sich das Vorderrad etwas und man kann so den Grad der Verspannung sehen.
mfg
Sigi

Hallo Leute,

Ok: die Schotterpiste zum Fort Bou Jerif war in gutem Zustand - mit wenig losem Material offensichtlich zu wenig losem Material dass den Einsatz der Mittelsperre gerechtfertigt hätte.

Daher zuwenig Schlupf der Räder - daher zuwenig Ausgleich der Vorder- zur Hinterachse da ja gesperrtes Mitteldifferenzial - daher die Verspannung im Fahrwerk - daher der Abstand der Schwerlastfeder zu den anderen Federn - daher das etwas unwillige Lösen der Sperre - jetzt versteh ich, so wird ein Schuh draus!

Fazit:
nicht jede Schotterstraße ist ein Grund für die Mittelsperre, nur mit vielem losen Material dass genügend Schlupf „bietet“ ist der Einsatz der Mittelsperre gerechtfertigt bzw. sinnvoll bzw. Überhaupt erst nötig - sonst unnötige Verspannung im Fahrwerk bis hin zum „Nichtlösen“ der Sperre beim Ausschalten derselbigen ....

Danke, wieder was dazugelernt ....

LG, Andreas

P.S.: unterschiedlich große Räder: Conti HCS 14.00, vorne 6, hinten 7 bar bei ca. 9,5 Tonnen Gewicht ... Ausbeulungen der Räder auf der Schulter gleich groß, Standfläche gleich groß, Messung folgt bei ebenen Untergrund Asphalt ...

Bezgl. Ausbeulung Conti HCS:
Vorne 6 bar

Hinten 7 bar


Sieht für mich ziemlich gleich aus, anbei noch ein paar andere Fotos

LG Andreas

Andreas, deine Achslasten sollten auf deinem jährlichen Prüfbericht stehen!

LG Manfred