Hallo zusammen, Guten Morgen,
bin zwar selten im Forum zu lesen, denke aber, dass es alle interessiert. Hatte in Albanien das Problem, dass sich in der oberen Schaltgruppe die Gänge nicht mehr schalten ließen. Das Problem kam ja hier auch schon zur Sprache.
In Tirana habe ich bei M.A.N. einen Mechaniker gefunden, welcher sich super mit ZF Getrieben auskannte. Ihm war dieses Problem bekannt. Er nannte als Grund, dass die Schaltkulisse nur eingefettet sei und nicht mit Öl aus dem Getriebe versorgt werde. Dies würde zum Ausschlagen der Schaltklauen führen. Bei mir hatten die Klauen großes Spiel. Der Mechaniker gab zu verstehen, dass das Problem nur auftauche, wenn die Fahrzeuge längere Zeit stehen würden und empfahl, mindestens einmal die Woche mit dem Fahrzeug zu fahren, damit das Fett elastisch bleibt und nicht verklumpt. Er zeigte mir, dass die Schaltkulissen von neueren ZF-Getrieben alle mit Öl versorgt werden und dieses Problem dort nicht auftaucht. (Wurde das Problem bei ZF etwa schon früher erkannt?).
Ich versuche jetzt zu erfragen, ob es eine Möglichkeit gibt, die Schaltkulisse durch nachträglichen Umbau mit Öl zu versorgen. Denn die Fahrzeuge werden ja doch nicht so oft bewegt.
Vielleicht hat ja einer schon Erfahrung damit.
Ach bevor ich es vergesse: Vielleicht braucht jemand in Albanien eine sehr gute Werkstatt mit deutschsprechendem Mitarbeiter:
MAN Truck & Bus Center Tirana; Rr. Industriale, Autostrada Tirane-Durres, km 16, Vore-Tirane.
Und so sah meine Schaltkulisse aus.
Liebe Grüße
Bodo
danke für Deinen Bericht.
Ja, das Problem ist bereits hinlänglich bekannt und schon einige Male behandelt worden. Ich habe bis jetzt einge Schaltgehäuse gesehen, aber bisher keines, das in einem derart schlechten Zustand war wie Deines. Es schaut auf dem Bild so aus, dass das Schaltgehäuse gar nicht durchölt wurde. Ich habe bisher lediglich leichte Rostansätze gesehen.
Keiner weiß, wie lange die Autos zuvor beim österreichischen Bundesheer gestanden haben.
Bei neueren Versionen des Getriebes ZF 9S109 ist im Schaltgehäuse ein Ölspülröhrchen eingebaut. Nach meinem augenblicklichen Kenntnisstand ist ein einfache Umrüstung der älteren Versionen nicht möglich. Als Bastellösung könnte ich mir eine zusätzliche elektrische Ölpumpe vorstellen. Man könnte sie einfach an der Ölablassöffnung des Getriebes ansetzen und über ein Rohr mit dem Schaltgehäuse verbinden.
Du sprichst von "Fett" im Schaltgehäuse. Das Schmiermittel darf auf keinen Fall Fett sein. Das Schaltgehäuse mit seiner Mechanik wird vom Getriebeöl geschmiert, denn Fett kann als Klumpen die Durchölung behindern. Sollte der albanische Mechaniker dort Fett appliziert haben, muss es sofort entfernt werden.
Ich kann auf dem Foto auch keinen übermäßigen Verschleiß feststellen. Im Gegenteil: Ich kann z.B. an dem Rastteil kaum Laufspuren der Kugelrolle entdecken. Das spricht dafür, dass das Getriebe kaum bewegt wurde. So hat Dein Auto entweder eine geringe Laufleistung oder das Getriebe bzw. Teile davon wurden schon mal getauscht. Allerding ist so etwas an Hand eines solchen Bildes auch schwer zu erkennen.
Bleibt abschließend die Frage, was denn nun der Mechaniker in Albanien daran gemacht hat, um das Getriebe wieder flott zu bekommen?
Letzte Änderung: 09 Jul 2016 09:34 von weitweg. Grund: Ergänzung
Hallo,
danke für Deine Antwort.
Also, Du liegst richtig. Getriebe hat nur 30.000 km.
Keine Sorge, Fett war der falsche Ausdruck.
Die Schaltkulisse wurde nur ausgetauscht. Ich hatte Glück und die MAN-Vertretung hatte noch ein Ersatz, so wie Du schreibst eine neuere Version mit einem Ölspülröhrchen. Dieses wurde außer Betrieb gesetzt. Ansonsten passte alles.
Meine Schaltkulisse bekam ich wieder mit und so möchte ich diese herrichten, damit sie mir als Ersatzteil dient.
Schicke Dir noch zwei Detailbilder von meiner Kulisse mit.
LG
Bodo
auf dem zweiten Bild kann man es schön sehen. Die gelbe Masse ist eine Öl-Wasser-Emulsion. Im Getriebeöl muss also recht viel Wasser gewesen sein. Es bestätigt sich hiermit wieder, dass Autos mit dem ZF 9S109 früherer Baujahre regelmäßig (warm-) gefahren werden müssen, um Kondenswasser zu verdampfen. Beim Kauf kann man besser ein Fahrzeug mit 100.000 km auf der Uhr nehmen als eines mit deutlich geringerer Laufleistung.
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