Frage Motorleistung Erfahrung

Moin, moin,

ich wollte mal in die Runde fragen, wie Eure Erfahrungen grundsätzlich mit der Motorleistung ausschaut? Grundsätzlich liebäugle ich ja mit einem Steyr der werksmäßig seine 260PS leistet. Das ist dem geschuldet, da ich seinerzeit einen Layland DAF mit 140PS probe gefahren habe. Ich muss ehrlich sagen, da war ich "sehr" enttäuscht. Der lief mit ach und vor allem viel Krach seine 80kmh... Zwischenzeitlich habe ich aber nun diverse Beiträge z.B. von der "Pistenkuh" gelesen und bin darüber auf die Seite des Aufbereiters EXCAP gekommen. Die bauen ja scheinbar ausschließlich den 12M18 auf und bieten auch ein Leistungs-Upgradekit an, welches dem Motor zuverlässige 230PS bescheren soll. Laut Aussage sollen seine Kunden damit sehr zufrieden sein! 
Ja, auch Optimobil bietet so etwas an. Aber Stephan ließ es auch etwas durchscheinen, das die 180Ps etwas dünn sind....

Ich möchte damit klar kein Rennen gewinnen, aber mir ist es wichtig, auch mal an einem anderen LKW vorbei zu kommen. Deshalb ganz klar die Frage wie Ihr mit den 180 bzw. 230PS klar kommt? 

Grundsätzlich hatte das noch den weiteren Vorteil ein Armee Fahrzeug zu nehmen...Ich bräuchte die Kabine nicht einkürzen und die Armee-Fahrzeuge sollen wohl grundsätzlich gut oder sogar besser ausgestattet sein, wie z.B. mit zwei Sperren, ggf. Winde und luftgefederten Sitzen. Ob die Feuerwehren auch so ausgestattet sind weiß ich so jetzt noch nicht?!

Danke für Eure Meinung!

Gesunde Grüße...
Ralf

Hallo Ralph,

Mein 12M18 hat kein EXCAP / OPTIMOBIL pakket, soll also 'original' sein.. Bin mir da nicht 100% sicher das der Vorbesitzer nicht ein bisschen an die Einspritspumpe gedreht hatte da er auch motor renner ist.

Bei knapp 9Tonne reise gewicht, sind das dann so pro Tonne ~20PS, was mir voll ausreicht bei ein 395/85 Bereifung. Dazu muss ich natürlich auch nog sagen das mein Auspuff die kurzte Strecke Europa's besitzt. Von Turbolader geht es direct in ein Stuck flexibel und dann gleich in ein sport topf hinter der Kotflugel am FS. So kann 'der Dutch Orange' voll durch atmen und bewegt der nadel sich locker durch die 100km/h wann ich mall mein rechter Fuss nieder trete. Überhol Aktionen sind damit kein problem. Auch Berg hoch in de Ardennen, Österreich, Italien, Frankreich, Norwegen oder Schweden bisher ohne problemen.

Mehr PS geht natürlich immer, ich bin aber nicht auf denn flucht. Bei 85-90km/h fahre ich ganz entspannt und genieße einfach die fahrt. Die Beifahrer sind dann auch wesentlich entspannender!

-R

 

Ser's,

Reisegewicht: ca. 9 Tonnen, Luftwiderstand: 3,75 hoch, 2 Alukisten am Fahrerhaus
2014/15: Excap Ladeluftkühler ( LLK) und Anpassung Einspritzpumpe (EP)  inkl. Excap Airbox mit Iqoron 14 Luftfilter = ca. 210-220 PS, 154 Kw eingetragen (und 100km/h)

Erfahrung: 
Super. Genügend Leistung, keine Schwächen, keine Probleme (nur bei frühren Excap Umbauten schneidet ein Karosserie-Falz an der Unterseite des Fahrerhauses in den oberen LLK-Schlauch: Falz weggeflext, lackiert, Problem behoben; 1 Glühkerze unnötigerweise weggefallen):

bergauf (auf Autobahn, nicht steil) im 8. Vollgas 100 Km/h (14.00 R 20 Conti HCS), in der Ebene 115 Spitze (nicht für länger empfehlenswert);
Überholvorgänge auf Autobahn sehr kurz da Beschleunigung super; 
Schweizer Alpenpässe (St. Bernhard, Bernhardino, Grimsel, Gotthard, etc.): kein Problem, nur bei steilen Anstiegen in der unteren Gruppe, Kühlwasser nicht zu heiss geworden (sehr warm schon)
Wüste: lange Weichsandpassagen in Mauretanien, schnelle Wechsel harter Sand - Weichsand: Drehzahl lange hoch, kein Problem, immer genügend Power ohne Überhitzung oder Probleme

Meine Meinung:
sollte man keinen Auspuff wie Rud haben (sooo geil, Wahnsinns Sound!!!) ist eine LLK-Nachrüstung mit EP Anpassung und besserer Beatmung bezgl. Airbox und Luftfilter (Iqoron14: keine Empfehlung) eine sehr sinnvolle Investition für Fahrkomfort, Fahrspass und Sicherheit bezgl. Leistungsreserven. Ein fachmännischer Umbau verringert keineswegs Belastbarkeit oder Standfestigkeit.

LG, Andreas

Hey Ruud,

danke für Deine Einschätzung! Was ist denn das für ein Auspuff? Hast Du mal ein Foto?

In diverse threads habe ich mal Bilder und film gepost. 

www.steyrforum.de/index.php/forum/9-moto...ugung?start=20#37535
www.steyrforum.de/index.php/forum/11-son...12m18?start=40#32913
steyrforum.de/index.php/forum/11-sonstig...12m18?start=20#27027

End top soll ein Simons Handy sein www.chargertech.nl/simons-handy-demper-63mm.html

-R

Hallo Ralf
…..einen anderen LKW wirst nicht überholen, zumindest nicht in Europa! 
die haben alle 400-500 Ps und wenn sie nicht zu schwer geladen haben ziehen die mit 90kmh durch jede Steigung. 
Ich weiß nicht was du planst, aber zB ist ein 12M18 mit 14“ Bereifung am angenehmsten zu fahren bei 75-Max 85kmh und da bist du dann am Ende des grünen Drehzahlbereiches.  
Eine Nachrüstung eines Ladeluftkühlers bringt entspannteres fahren auf Steigungen und bei der Beschleunigung.
Feuerwehr Fahrzeug haben zurzeit einen besseren Zustand als Militärfahrzeuge (12M18).

Wenn du reisen möchtest und keine Rennen bestreiten reichen 220-240 Ps vollkommen aus! 
Natürlich kann man nie genug Pferde haben aber da müsste man dann auf einen 12L, 8 Zylinder gehen da ist genug Kraft auch in niedrigen Drehzahl Bereich vorhanden (natürlich auch mit dem dazugehörigen Spritverbrauch)! 
  
 

Mein 12S21 mit neuem Turbo und anderen Luftfilter ging wie Hechtsuppe...
Mit 9,5to den Irschenberg hoch nicht unter 95km/h gekommen, Vmax knapp 120km/h mit Baustellenreifen.
Die 230PS Feuerwehren gehen auch super, min. mehr Verbrauch.

Hab noch einen 13S26 in der Halle stehen, der geht mal so richtig gut.
Den gebe ich ab, war als Reserve gedacht, wenn ich mit meinen neuen Iveco Euro6 mit 320PS nicht zufrieden gewesen wäre.
Aber jetzt nach rund 8000km Fahrleistung, davon 4000km auf Piste in Island, werde ich den behalten.

Also bei Interesse einfach melden und Probefahren...

Toni
 

Zudem haben die meisten Feuerwehren 3,7 m Radstand, anstatt 3,5
Gruß Bernd

Ich muss sagen, im Moment bin ich von meinem 10S18 etwas enttäuscht. Wo er leer war, ging er gut. Jetzt bin ich mit dem Aufbau fast fertig und am Berg wird fleißig geschaltet. Am Irschenberg ging er runter bis 45 km/h.
Ventilspiel hab ich erst überprüft, da musste ich nur minimal was nachstellen. Einen neuen Luftfilter bekommt er heute und gewogen wird er hoffentlich die nächsten Tage da es dann auf Reisen geht.
Meine nächste Baustelle 2022 wird die Prüfung der Einspritzanlage mit evtl. LLK Einbau sein.
VG
Jörg

Servus Ralph
Fahre viel in den Bergen und komme gerade aus Norwegen zurück. Bin mit den normalen 180Ps von meinem Steyr voll zufrieden. Natürlich geht Leistungssteigerung immer mit mehr Verbrauch, mehr Verschleiß und Abnützung einher.Zum 12m18 kann ich nur sagen das das wohl ein der wenigen LKW ist der speziell fürs Militär entwickelt wurde. Die Leistung der Motoren ist halt  Langlebigkeit und nicht auf Leistung ausgelegt.Natürlich kann man die Leistung steigern, wenn das alles aber nur besser macht frage ich mich schon warum die Ingenieure den Motor nicht gleich so konfigurieren.
Gruß Günther

Hallo Günther
Die Anforderung an Leistung kam vom Militär. In Griechenland gibt es den 12M14 ohne Turbo, in Österreich 12M18 ohne LLK . Zivil und selten 12M21 mit LLK
und bei den Feuerwehren je nach Budget 10S18 bis 16S26.
Für viele reichen die 180 PS des 12M. Wenn umbereift wird auf 14R20 dann macht das weniger Spaß. Vom Verbrauch her, ändert sich da nicht viel, da der Hubraum gleich ist.
Vom Spaßfaktor ist aber ein deutlicher Unterschied zu merken 30, 50 bzw. 80 PS und
natürlich mehr Drehmoment
Lg Bernd

Zitat: " frage ich mich schon warum die Ingenieure den Motor nicht gleich so konfigurieren."

Guckst Du:

www.steyrforum.de/index.php/11-sonstige-technik/6892-12m21

LG, Andreas

Servus Bernd
Du hast natürlich Recht das es den Motor in verschiedenen Konfigurationen gibt. Es geht mir aber hier grundsätzlich nur um den 12er vom österreichischem Militär.
Natürlich brauche ich bei größeren Reifen mehr Leistung und ebenso fährt sich ein 12er mit 12t anders als einer mit 8t.Allerdings sollte man sich schon im klaren über den Zweck dieses Fahrzeuges sein. Die ersten Modelle wurden mit Trommelbremse ausgeliefert. Was leider oft vergessen wird ist das sich durch die größeren Reifen ganz andere Kräfte auf den ganzen Antriebsstrang übertragen werden. Das ganze betrifft natürlich auch die Bremsen und Achsen. Auch wenn es dafür offiziell eine Freigabe gibt ändert das nichts an den Tatsachen. Zum Verbrauch kann ich nur sagen, mehr Leistung weniger Spritverbrauch ja da können die Ingenieure noch was lernen. Hubraum bleibt gleich aber die Einspritzpumpe muss angepasst werden.
Aber ich möchte hiermit keine Diskussion vom Zaun brechen über Sinn oder Unsinn für Leistungssteigerungen bei einem 30Jahre altem Auto. Ich gebe hier nur meine Meinung und Erfahrung weiter.
Beste Grüße
Günther
 

Hallo Steyrgemeinde, 
Das Thema Motorleistung ist so ein typisches Thema auf das jeder Steyrbesitzer irgendwann stößt. Mittlerweile habe ich das so die verschiedensten guten und weniger guten Erfahrungen gesammelt.Mein persönliches Motto ist: Motorleistung lässt sich durch nichts ersetzen als durch mehr Motorleistung. Auch nicht durch Geduld oder einer fatalistischen Einstellung man sei ja nicht auf der Flucht. Ich bin viele Jahre mit allen möglichen Fahrzeugen Rally gefahren und daher wohl auch der Hang zur Mehrleistung.

Erfahrung 1: Totalumbau - Motorumbau auf 260PS

Mir war mein 180 PS (WD612.74) 12M18 einfach zu lahm. Also habe ich den Motor auf den WD 621.34 umgebaut mit 260PS. Allerdings habe ich mir vorher das Thema ganz genau angesehen, den Antriebsstrang durchgerechnet um keine Überlastungen zu riskieren. Er sollte ja dauerfest sein.Tolle Sache, es ist ein anderes Fahrzeug und fährt sich super.
Aber: 
Der Umbau ist sehr aufwändig und teuer. Das ist nichts mehr für den Garagenschrauber oder Selbstausbauer. Auch kann ich das nicht mehr uneingeschränkt empfehlen aufgrund der sehr komplexen Materie. Um die gleichen Qualitäten wie beim Militärmotor zu bekommen muss es noch ein paar mehr Umbauten geben und die sind alle nicht so einfach zu realisieren. Mann muss sehr tief in der Motorentechnik sein um das auch richtig umzubauen.
Bezahlen kann man das nur noch bedingt und der Aufwand ist enorm. 

Erfahrung 2: Leistungssteigerung vom WD 612.74 auf 230PS

Zuerst muss man mal sagen, das keiner weis ob er 230PS aus dem WD612.74 rausholen kann. Es gibt schlichtweg keine Prüfstandsdaten oder Protokolle der Einspritzmenge (auch das wäre kein Nachweis, eher ein Anhaltspunkt) Auch das ist kein einfacher Weg, aber noch eher gangbar als ein Totalumbau.
Ich schätze einmal mit um die 3000€ an Teile - und Arbeitskosten könnte man durchkommen bei entsprechender Eigenleistung. Nähere Informationen dazu habe ich in ein paar Monaten.Was braucht es dazu?

• Ladeluftkühlung
• Einspritzdüsen überholt und abgeglichen
• Zusätzliche elektrische Treibstoffvorförderpumpe
• Einspritzpumpe überholt und auf Mehrlesitung angepasst
• Turbolader mit Wastegate 
• Angepasste Luftfilteranlage
• Angepasster Auspuff (das kann man beim Rud nachlesen)
• Elektrischer Kühlerventilator
• Abgasthermometer und Ladedruckmesser

Der WD 612.74 kann die 230PS ohne Probleme ab. Die Kupplung würde ich mal sagen auch, da kaum ein Fahrzeug die 12Tonnen erreicht.Der Umbau ist mit vertretbarem finanziellen und technischem Aufwand zu realisieren. Man bleibt sehr nahe am Originaldesign. Die meisten Teile sind Originalteile, oder sehr nahe am Original. 

Den SetUp kann ich uneingeschränkt empfehlen, Schäden am Motor oder Antriebsstrang sind nicht zu erwarten.

An genau diesem Setup arbeite ich momentan für ein paar Kollegen aus dem Forum, sobald ich alles zusammen habe werde ich dann selbstverständlich auch die Informationen im Forum teilen. Das wird aber noch etwas dauern.

An dieser Stelle einmal eigener Sache zum Thema Leistungssteigerung am WD 612.74
Ich höre immer wieder das 230PS Motorleistung angeboten wird. Wenn die Kunden dann das Einspritzpumpenprotokoll haben wollten, wird es nicht herausgegeben mit der Begründung das sein hauseigenen KnowHow...... Ist es nicht....  es ist nur unseriös.

Jeder Boschdienst gibt mit einer neu eingestellten Pumpe das Protokoll. Bekommt man dieses nicht ausgehändigt entsteht der Verdacht das es solch ein Protokoll gar nicht gibt und die Einspritzpumpe nicht auf einem Prüfstand eingestellt worden ist. Man sollte hier schon ehrlich sein. Auch braucht es das Protokoll wenn man die Pumpe überholen lässt oder nachregulieren will.

Höhere Motorleistung lässt sich auch nicht über Pumpeneinstellwerte nachweisen sondern ausschließlich über einen Lauf auf einem Motorenprüfstand. Alles andere ist Bauernfängerei, sonst nichts.
Der oben aufgeführte SetUp zur Leistungssteigerung wird definitiv Mehr Leistung als 210 PS bringen. Aber ist er dann auch bei 230PS? Das kann ich nicht nachweisen, nur abschätzen. Das reicht aber auch wenn alles sauber dokumentiert ist und die Kollegen dann wissen was im Detail gemacht worden ist und auch dabei waren.
Was die meißten auch bei diesem Thema vernachlässigen ist die Peripherie, Luftfilter, Treibstoffzufuhr oder Abgasanlage. Da ist auch noch einiges an Optimierungspotential drin was letztendlich zu Mehrleistung führen wird.

Viele Grüße 
Joachim