HOLZOFEN IM WOHNMOBIL/REISEMOBIL
So, Nun muss ich doch einmal ein paar Zeilen ins Netz stellen bzgl. Holzöfen im mobilen Einsatz: Ich selber bin in der Ofenbranche und habe sehr lange nach einem passenden Ofen gesucht. Das soll jetzt hier aber kein Verkaufsgeplänkel sein oder werden, ich hab da mittlerweile soviel haarsträubenden Umsetzungen gesehen und gelesen, dass ich hier einmal ansetze muss. Teilweise ist das Wahnsinn was die Leute da kaufen und einbauen.
1)Holzöfen sind keine ortsfesten Feuerstätten deshalb auch keine Überwachung durch den Schornsteinfeger
2)Auch der TÜV will da nichts Wissen ausgenommen die erste Abnahme zum Womo
3)Da es zu diesem Thema keine Vorschriften gibt, ist es eben Pflicht sich selber sachkundig zu machen
Also Leute, in so kleinen "Räumen" ist es absolut wichtig für genügend Sauerstoffzufuhr zu sorgen. Sollte ein gekipptes Fenster aus einem unerklärlichen Grund zufallen oder es wird vergessen es zu öffnen ect pp. ist es sicherlich hochgefährlich in dem Räumchen zu schlafen. Man wird bei Sauerstoffmangel müder und müder bis zum Tot. Oder man bekommt Kopfschmerzen - das lag dann nicht unbedingt am Wein!
Liebe Reisende kauft euch doch keine solchen Ebay Gurkenöfen und auch bitte keine Billigbaumarkt Dünnblechkisten. Erstens geht es um eure Gesundheit/Leben zum anderen verbraucht ein Billigding sehr viel mehr Holz ( Falschluft / Ausgasung)bei einem Haufen Ascheanfall - was im mobilen Einsatz sehr schlecht ist.
Ein vernünftiger Holzofen hat einen externen Verbrennungsluftstutzen, ist ggf. aus Guss, er braucht im Feuerraum keine Auskleidung/Ausmauerung Schamotte / Vermikulite die zerbröselt auf Pistenfahrten .
Klar ist ein Gussofen schwerer aber eben auch unkaputtbar (max 70kg ) dafür ist er auch für Braunkohle geeignet, hat gegebenenfalls eine Kochplatte und ist mit einem Hebel ausgestattet, der die Zuluft abzusperren bzw. drosseln (Gluterhaltung über die Nacht ).
Auch macht es keinen Sinn vor dem Bettgehen noch einmal Holz aufzulegen, da die geöffnete Luftzufuhr nach dem Abbrand die Wärme wieder aus dem Fahrzeug zieht .Besser ist es vor dem Schlafen gehen einen abgebrannten Glutstock zu haben und die Zuluft maximal zu drosseln.
Besitzt der Ofen auch noch ein Sichtfenster in den Feuerraum, ist der Kuschelfaktor unschlagbar.
Das Fenster hat jedoch noch einen wichtigeren Grund: Man sollte nämlich nicht ständig die Ofentüre öffnen weil:
1) es könnte raus rauchen, oft wegen des schlechten Zuges
2) wird der Vergasungsprozess unterbrochen da ein Sauerstoffüberschuss kurzzeitig auch die entstandene Pyrolyse unterbricht und somit auch der Feuerraum etwas abkühlt.
Auch ein Untergestell ist sehr praktisch da der Ofen dann nicht zu weit am Boden steht ( Arbeitshöhe )
Das Rauchrohr sollte nicht über 120mm Durchmesser haben und in jedem Fall isoliert sein. Auch das Abgassystem ist wichtig: Auch dieses sollte in jedem Fall doppelwandig isoliert sein um einer Überhitzung entgegen zu wirken. Nicht zu vergessen wäre ein Hitzeschutz, welcher sich leicht selber bauen lässt. Die Wand- bzw. Dachdurchführung ist einfach zu machen. Achtet in jedem Fall darauf, dass der Ofen sowie auch die Rauchrohre gut befestigt werden um einem Umfallen entgegen zu wirken.
Ein vernünftiger Holzofen mit externer Luftzufuhr und doppelwandigem Rauchrohr benötigt nur ganz wenig Holz, überhitzt nicht so und kann mit Kohle gut die Nacht überbrücken!
Leute baut das vernünftig und ihr habt kuschlige Strahlungswärme, tolles Flammenspiel, Warmwasser zum Duschen und Kochen.
Ich z.B. baue trotz Holzofen noch eine Dieselstandheizung ein, um die Gattin zu besänftigen. Ich weiss sowieso dass es später heißt: nö nö nicht die Standheizung, mach mal schön den Holzofen an!
Wird das ganze vernünftig gemacht habt ihr eine Lebensqualität und einen unschlagbaren
Nebeneffekt (keine Schimmelbildung, mollig warm, Warmwasser, Kochmöglichkeit,…
Bei Fragen zur Umsetzung könnt Ihr uns gerne per PN kontaktieren. Wir stehen hier mit Rat und Tat zur Seite. Anbei noch ein paar Bilder von unserem kleinen Holzofen.
Eure Schobis