Frage Neuer aus dem Nordschwarzwald

Hallo liebe Forumsmitglieder,
im kommenden Winter ist es bei uns soweit, wir bekommen unseren Excap und anschliessend eine Ormocarkabine ca. 4,80m, die wir innen selbst ausbauen wollen
Wir recherchieren ja schon jahrelang in allen verfügbaren Foren, ohne die ein solches Projekt für uns wohl so nicht machbar wäre, das muß wohl immer wieder dankend erwähnt werden .
Ich hoffe, baldmöglichst auf diesem Wege auch mal etwas (sinnvolles) zurückgeben zu können.

So langsam gilt es, aus den gesammelten Infos die für uns passende Technik festzulegen.
Fest steht bisher :
Fahrzeug 12M18 + Kabine sandgelb,
Kabine 4,80m, Rautenlagerung, 3 Fenster KCT
hinten QuerBett 1,50m breit, Dinette links seitlich davor, gegenüber Küche, vorne links WC incl. Dusche vor dem Durchschlupf, rechts daneben Kühlschrankeinheit. Ich denke das ist erst mal ausreichend verständlich, Zeichnung folgt demnächst.
DieselWasserheizung 5kw, Boiler 20 Liter

Was noch nicht sicher entschieden ist, für mich aber logisch klingt:
ca. 400l Frischwasser kommen in den Innenraum möglichst zwischen die Achsen

Als Batteriespeicher kommen für mich neuerdings 2 Volt OPzV in Frage, ca. 400AH 24 V mit passend starker Solaranlage und Ladebooster. Ich sehe sie als beruhigende und ausgereifte Alternative zwischen 12v Blöcken und LiFePo, außer dem Nachteil des höheren Gewichts. Die Zyklenzahlen sind durchaus beachtenswert! Ich kann mich (noch nicht) vollends für die neueste Technik begeistern, obwohl oder gerade weil ich mich fachlich doch etwas mit Elektrik auskenne. Sie ist m.E. noch einen Tick zu teuer und mir fehlt definitiv eine konkrete flächige Langzeiterfahrung, außerdem ist mir zu viel Überwachungselektronik im Spiel, die auch ausfallen kann!

Abwasser Grau kommt in den Zwischenrahmen, gedämmt und beheizbar. Ich möchte keine Hebeanlage für die Dusche.

Über was ich mir noch den Kopf zerbreche(macht aber Spass ):
Gasfrei und dann elektrisch kochen?? Der Gedanke lässt mich nicht los!
Drumherum die Fragen:Falls Gas, wohin mit den Flaschen? Wo habt ihr einen GasAußentank untergebracht? Ist noch Platz im Zwischenrahmen neben/hinter einem Abwassertank? Ich möchte soviel wie möglich unter den Koffer verfrachten.
Falls elektrisch(induktiv kochen/Backen, wohin die dann etwas schwereren 2V-Zellen(500-600AH 24 V). Sinnvoll wäre hier: am besten liegend ziemlich weit vorne, etwas vorteilhaft bei einem Crash.

Wohin mit der Dieselheizung? Ich will sie nicht im Innenraum. Wer hat Sie in einem weitestgehend Wasserdichten Unterflurkasten z.B. unter der Fahrzeugbatterie, zwischen Fahrerhaus und kabine?
Was spricht gegen eine Montage im Motorraum? Darüber liest man wenig.

Ach ja: ich will Möbelfronten, die sich nicht irgendwann verbiegen und bei denen die Umleimer bei der ersten Hitze oder Luftfeuchtigkeit abfallen. Für mich kommen hier momentan nur Stäbchenplatten oder ein Balsasandwich in Frage. Das deckt sich auch mit einer Anfrage beim Holzlieferant Vöhringer. Dort konnte man mir eine Verzugfreiheit bei allen Muliplex/Sperrholzplatten trotz perfektem Aufbau nicht garantieren. Wie sind hier Eure Langzeit-Erfahrungen?

Fragen über Fragen, die ich wohl letztendlich für mich allein entscheiden muss, aber vielleicht könnt ihr mir es ja ein bisschen leichter machen.

Erstmal viele Grüße aus dem Murgtal
Thomas und Beate

Hallo Beate, Hallo Thomas
Herzlichen Glückwunsch vom Stefan hätte ich mir auch gerne ein Fahrzeug bestellt.
Ich hab mir von ihm nur den LLK, die Vorderachse und ein paar Kleinigkeiten leisten können.
Euren Innenraum hätte ich ohne Kinder auch so geplant wie ihr ihn beschriebven habt.
Zu euren Bauvorhaben. Mein Shelter ist absetzbar und ich habe einen 7,5 Tonner.
Dieselheizung ist bei mir deshalb im Innenraum (nicht ganz so optimal) aber wenn du sie außen hin baust kein Problem sie ist dafür konstruiert. Ich koche mit Gas (5 kg Flasche) und komme damit locker 5 Wochen aus. Dieselceran hab ich mir auch überlegt, braucht aber viel Strom.
Meine Stromversorgung besteht aus 2 Geelbaterien, je 140 AH und selbige Photovoltaik auf dem Dach.
Im Winter kann es knapp werden aber da hab ich ein kleines Notstromagregat (ist die günstigste Lösung und auch die leichteste) Im Sommer für den 120l Kompressorkühlschrank und die anderen Sachen reicht des locker aus.
Ich habe vorne unter einem Podest 150 Brauchwasser u. 150l Trinkwasser u. 40l Abwasser.
Die getrennten Wassersysteme haben den Vorteil wenn man einmal nur schlechtes Wasser bekommt (man kann es auch mit einem Filtersystem vorfiltern) fülle ich es dann nur in den Brauchwassertank.
Den Trinkwassertanke habe ich bei 3 Wochen zu dritt noch nicht leer bekommen.
Noch ein Vorteil. Falls mal eine Surflorpumpe ausfällt kann mit ein paar Handgriffen ein Beipass gelegt werden und ich bekomme das Wasser auch aus dem anderen Tank heraus.
Den Möbelbau habe ich extrem leicht ausgeführt. Das meiste aus 15 mm und 10 mm Pappelsperrholz .
Die Oberflächenbehandlung 2x Edelwachs weiß mit Zwischenschliff. Wenns schäbig wird wieder kurz anschleifen und wieder mit der Rolle nach wachsen.
Hat sich bis jetzt ganz gut bewährt. So jetzt hab ich überall meinen Senf dazu gegeben
Bis irgendwann mal
LG Norbert

Hi Beate + Thomas .....
Mein aktueller Erfahrungswert zum Thema elektrisch Kochen.
Ich hab im letzten Jahr rund 170Nächte im Aufbau verbracht. Tage noch mehr.
Kochen gabs auch immer wieder.
Ich verfüge zwar über eine sehr leistungsstarke Batterieanlage (800AH Lithium-Ionen/24Volt), kann auch rund 640Ah davon heraus holen,
aber zum elektrischen Kochen bedarf es nur einer 08/15Batt Anlage.
ich würde es nie wieder anders planen, auch nicht mit Blei/AGM etc.



Der wichtigste Trick ist ein Induktionskochfeld. Damit wird die Aufheizzeit extrem kurz und kommt dem des Gaskochens sehr nahe.
Stufe 9 des Kochfeldes haut zwar rein.
aber nach max 3 Min. kocht das Nudelwasser (grosser Topf, gut gefüllt mit Wasser, Deckel drauf)



Danach wird runter gedreht, auf Stufe 5 oder 6. Stromverbrauch dann nur noch rund 700W.
Ich habs mehrfach nachgemessen:
Typisch Nudel kochen bringt rund 20Ah insgesamt zusammen,
also wirklich sehr wenig. damit kommt jede Batterieanlage klar.
Starke Verbraucher sind nur Verbraucher die LANGE Strom entnehmen, also beispielsweise Wasserboiler, elektrische Heizungen, Klimaanlage oder ähnliches.
Ich würde allerdings an der Solaranlage nich kleinlich seiin.
Da gibt es garkeine Obergrenze, nur der Platz auf dem Dach gibt die maximale WPeek vor. Ich würde in jedem Fall auch die Lage der Dachhauben so optimieren, um noch ein weiteres Modul drauf zu bekommen. Aktuell hab ich rund 1.000W verbaut. Das hilft sogar auch im Winter.
Bon-apetit


Gruuss guenni
wwww.guenthersleben.de

Hallo Norbert, danke für die Glückwünsche
Das mit dem Gas ist natürlich das vernünftigste, gefühlte 95% aller Expeditionsfahrzeuge funktionieren so allerbestens. Ich muss halt nur noch einen gescheiten Platz für den Gastank finden, evtl auch Flaschen rechts vor dem Dieseltank, beim Excap mit verlegtem Luftfilter ist das ja möglich....
Als Elektroniker reizt einen halt grundsätzlich die Materie Strom. Das elektrisch kochen gut funktioniert, beweisen auf jeden Fall immer mehr LiFepo-Eigner, es ist eigentlich mehr eine finanzielle oder ideelle wie eine Vernunftfrage. Ich würde mir auf jeden Fall ein Backup in Form eines transportablen Gaskochers vorhalten, falls ein Wechselrichter/Batterie/Ladegerät schlapp macht und ersetzt werden muss. Kleines Stromaggregat ist auch Klar.



Beim Möbelbau haben wir uns festgelegt auf HPL-beschichtete Platten, sie bieten einfach die beste Strapazierfähigkeit bei guter Optik.
Ich habe auch sicherheitshalber den LKW Führerschein gemacht, da es sehr unwahrscheinlich wird, das wir unter reale 8t kommen. Das Moped(140 kg Enduro) muss zumindest in Europa auch noch mit, dann aber auch nur ein Ersatzrad...

Gruß Thomas

Hallo, Guenni
genau dein Bericht deckt sich mit den wenigen Erfahrungsberichten im Netz und macht Mut.
Induktiv Kochen ist ab ca. 400 Ah 24 V mit ausreichend Solarpower gut möglich, natürlich dann ohne Luxus wie Klima und elektr. Fußbodenheizung. Einzig Bei konventionellen12 Volt Blöcken hätte ich meine Bedenken wegen der starken Belastung und der Zyklenzahl.
Wir benötigen Autarkie für 3-4 Tage, bei nicht ausreichender Sonne heisst es dann Netzbetrieb, Moppel oder weiterfahren. Der Hauptenergiefresser ist hier sowieso eher das Kühl/Gefrierteil.

Eine Redundanz würden wir uns in Form von portablen Gas/Benzinkochern vorhalten...

Weiss hier jemand bescheid: Bleibatterien haben ja eine stark reduzierte Lebenszeit bei hohen Temperaturen(bei 40 Grad 75% weniger wie bei 20 Grad ) Afrikafahrer berichten das öfters.
Gilt das eigentlich auch bei LiFePo, und gilt das auch wenn die Batterie in dieser Zeit ruht?? Bisher konnte ich hierzu nichts finden.

Gruß Thomas