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file Frage [info] zu niedriger Öldruck

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17 Nov 2024 16:23 #50319 von skyfly
[info] zu niedriger Öldruck wurde erstellt von skyfly
Servus mitanand,
da es bereits einige Einträge gibt die sich mit dem Thema Öldruck und Fehlersuche befassen erstelle ich mal einen kleinen roten Faden.

Der Grund: Ich habe aktuell ein Auge auf auf einen 13S23 geworfen, als Spenderfahrzeug für den Unfall 10S18, der hat aber ein Öldruckproblem.
Der Öldruck bei kalten Motor und Standgas liegt bei 3/4 in der Anzeige. 
Fahre ich ca. 30km und die Wassertemepratur liegt zwischen gelb und grün, fällt der Öldruck im Standgas bis fast auf den roten Bereich ab. 
Bei Drehzahlen bis 2300 U/Min steigt er wieder bis etwas über die Hälfte.

Gehen wir mal den Kreislauf durch.
- Die Ansaugung erfolgt relativ weit unten in der Ölwanne (Fehlerquelle 1, siehe technischem Dienstbehelf 6.4). 
- Für den Druck ist die Ölpumpe zuständig die in der Ölwanne sitzt. Diese zieht das Öl an und drückt es in den Ölkreislauf (Fehlerquelle 2, siehe technischem Dienstbehelf 6.3).
- Zuerst kommt der ÖlFilter mit Überdruckventil (Umgehung des Filters) (Fehlerquelle 3) 
- laut Eldos geht nun beim Einzel Ölfilter eine Leitung zum Luftpresser und von hier eine Leitung weiter zur Einspritzpumpe.
  beim doppelten Ölfilter sieht es so aus als ob die Leitung zum Luftpresser weiter oben angeschlossen ist aber vom Ölfilter direkt eine Leitung zum innenliegenden Ölkühler geht
- Der Luftpresser wiederum hat eine eigene Kurbelwelle mit Kolben und Lagerschalen (Fehlerquelle 4) .
- Das Öl für die Kurbelwelle und die Pleuellager (Fehlerquelle 5) kommt anscheinend über innenliegende Bohrungen
- Ebenso das Öl für die Kipphebelachsen der Ventilsteuerung
- es geht noch eine Leitung zum Turbolader (Fehlerquelle 6)
- Ausserdem ist noch eine Kolbenbodenkühlung sichtbar.
- ganz am Ende des Ölleitungstranges sollte sich dann der Öldruckgeber befinden (Fehlerquelle 7, siehe technischem Dienstbehelf 6.5). 
Generell kann man schon sagen wenn auf der Druckseite hier bei den Leitungen usw. Öl rauskommt sollte man das bereits abdichten (auch wegen der Umwelt)

Thema Öldruck Anzeige / Ölstands anzeige (aus einer Bedienungsanzeige):
Bei laufendem Motor wird der Motoröldruck angezeigt:
A Rotes Feld 0-0,5 bar
B grünes Feld 0,5 bis 5 Bar
Im Stillstand und Fahrtschalter in Stellung 2 (nicht starten das wäre Stellung 3), kann der Ölstand abgelesen werden.
A rotes Feld: Ölstand unter MINIMUM
B grünes Feld: Ölstand von MINIMUM bis MAXIMUM
Wichtig: Es gibt keine Anzeige für Ölstand über MAXIMUM

Thema Öldruckgeber für alle 612.xxx Motoren:
Im Eldos hat der 12M18 Geber Pos.25 161500090051 KONTROLLSCHALTER Oeldruckgeber
Nur leider findet man keinen geeignete OEMNummer im Netz.
Laut technischem Dienstbehelf AL-17 : Öldruck bei max. Motordrehzahl mind. 4bar, Öldruck bei Leerlauf mind. 0,5bar 
unter Kapitel 5 findet man "Kontrollschalter und Geber Öldruck prüfen und tauschen.
Ob der Warnkontakt funktioniert prüft man indem man am Geber den Warnkontakt abzieht (kleiner Anschluss) und gegen Masse hält. Dann muss die Warnlampe (ölkanne) angehen
Hier steht aber auch - Der Öldruckgeber kann durch eine einfache Methode nicht geprüft werden (da man ja den eigentlichen Öldruck nicht kennt der gerade anliegt)
Zur Prüfung steht noch daa, das der Strompfad 108 in Funktionsgruppe 9 geprüft werden kann.

Nehme ich nun den Dichtring A18x22 CU vom Öldruckgeber aus Eldos müsste es sich um einen M18 Gewinde handeln. Der Öldruck aus dem Dienstbehelf von 0,5 (Warnkontakt) bis 4 Bar und der Anzeige 0-5Bar ergibt was wir suchen.
Eine Abfrage bei VDO zeigt mehrere Öldruckgeber. Filtert man auf 5 Bar und Warnkontakt 0,5bar +-0,15 bar bleiben 3 übrig die sich in den Anschlüssen und dem Preis unterscheiden.
Bei allen ist aber die Kennlinie gleich
0 bar 5 - 10 Ohm (max 13 Ohm)
1 bar 44 - 48 Ohm (max 52 Ohm)
2 bar 78 - 82 Ohm (max 86 Ohm)
3 bar 111 - 116 Ohm (max 121Ohm)
5 bar 154 - 184 Ohm (max 214 Ohm)
Diese Ohmwerte stehen auch in anderen Beiträgen.
Hier rüber kann man mit einem Multimeter/Ohmmeter mal rausfinden ob die Anzeige mit dem gemessenen Öldruck übereinstimmt oder ob auf dem Weg was verloren oder hinzukommt (Thema kalte Lötstellen).
Messkontakt am Öldruckgeber (großer Anschluss) abziehen und Ohmmeter dranklemmen, den zweiten Kontakt vom Ohmmeter gegen Masse. Motor starten und schauen welche Ohmwerte bei welcher Drehzahl anliegen und das dann später gegen die Anzeige prüfen (gleiche Drehzahl). 
Über den eigentlichen Öldruck sagt das aber nix aus da wir den ja nicht kennen und wenn der Öldruckgeber eine Macke hat wird auch falsche Druck bzw. Ohmwerte angezeigt.
Meiner Meinung nach kann man den Öldruckschalter nur prüfen wenn man sich eine Vorrichtung baut in der sich Öl befindet und dann der jeweilige Druck anliegt. 
Ich denke da an einen Kolben an dem auf der einen Seite Luftdruck und auf der anderen Seite Öl ist. Ob das zur Not einfach mit Luftdruck (Reifenfülldruck und einstellbares Manometer für z.b. Reifenfüllanlage) geht den man auf den Schalter gibt, weiß ich nicht. Vielleicht bekommt man hier zumindest mal grobe Werte.
Sonst könnte man gleich irgendeinen Druckgeber (Luft/Wasser/öl...) von 0 bis 5 bar einbauen.

Thema ÖL:
Da war ich auch auf dem Holzweg da ich meinte: Probieren wir einfach mal ein 15W40 statt 5W40.
Hierzu siehe: totalenergies.at/expertenecke/oelviskosi...s-ist-oelviskositaet
Viskosität wird üblicherweise mit den Zahlen vor und nach dem „W“ angegeben (zum Beispiel 5W-40):
Die Zahl vor dem „W“ gibt an wie zähflüssig das Öl bei einer Temperatur von -17,8 Grad Celsius ist.
Das „W“ steht für Winter, nicht für das Gewicht, wovon viele Menschen überzeugt sind. Je niedriger die Zahl ist, desto dünner ist das Öl bei niedrigen Temperaturen. So kommt es, das 5W-30 Motoröl weniger zähflüssig ist bei kalten Temperaturen als 10W-30 Motoröl. Ein Motor in kalten Klimaverhältnissen benötigt ein Motoröl wie zum Beispiel ein 0W oder 5 W Motoröl. Hingegen ein Fahrzeug in Death Valley würde ein Motoröl mit höheren Zahlen vor dem W benötigen um das Öl davon abzuhalten zu dünn zu werden.
Die zweite Nummer hinter dem W gibt die Ölviskosität des Öls gemessen bei 100 Grad Celsius an. Diese Zahl repräsentiert die Widerstandsfähigkeit des Öls bei hohen Temperaturen. Zum Beispiel 10W-30 Öl wird sehr dünn bei höheren Temperaturen im Vergleich zu  10W-40.
Somit haben wir bei warmem Motor immer die "40" aus xW40.

Es gibt ein paar Beiträge über 20W50 das von der Viskosität dicker ist und bei älteren Fahrzeugen und warmen Temperaturen verwendet werden kann. 
Bei Kron Oil steht "Das Produkt kann ganzjährig unter allen Betriebsbedingungen verwendet werden." ebenso bei LiquiMoly und anderen. Manche verkaufen es für warme Länder. 
Siehe auch z.B. Beitrag "Welches Oldtimeröl?" www.steyrforum.de/index.php/forum/9-moto...hes-oldtimeroel#5670
Da es sich hier um einen 680er handelt habe ich mal bezgl. meines Problems und einem 13S23 nachgefragt. Mal sehen was www.oldtimer-schmierstoffe.at antwortet.

Eine Übersicht die genau das aussagt habe ich bei Total Energies und der Auswahl Steyr 9S18 bis 12S21 gefunden:
Empfehlung: >-10°C: 15W-40
Alternative Empfehlungen, -15°C bis 20°C: CD 10W-30; CF-4 10W-30
Alternative Empfehlungen, >-15°C: CD 10W-40; CF-4 10W-40
Alternative Empfehlungen, >-10°C: CD 15W-50; CF-4 15W-40
Alternative Empfehlungen, <-5°C: CD 5W-20; CF-4 5W-30
Alternative Empfehlungen, >-5°C: CD 20W-40; CD 20W-50
Alternative Empfehlungen, <5°C: CD 5W-30

Wenn Ihr das Öl tauscht auf alle Fälle auch den/die Ölfilter tauschen. Hier gibts ein Überdruckventil das bei 2.5 Bar öffnet und den Filter überbrückt. Wenn der Filter zu ist geht auch weniger Öl durch. 

Was den Turbo angeht bin ich der Meinung dass man dies sehen müsste. Haben die Lager Spiel und verlieren Druck müsste er Öl in den Ansaugtrackt oder die heisse Abgasluft gehen. Das sollte man an dunklen Auspuffqualm erkennen. Sind die Lager hinüber sollte man dies hören.
Der Luftpresser sollte sich so verhalten wie Spiel in Pleuel oder Kurbelwellenlager.
Bei den Ventilen sieht es so aus das die Kipphebel durch die Kipphebelachsen versorgt werden.
Die Nockenwelle scheint untenliegend zu sein da hier Stosselstangen die Kipphebel antreiben. Allerdings finde ich kein Bild wie und wo die festgemacht ist bzw wie die gelagert ist. (auch interessant) 
Vielleicht fehlen die Seiten ja im ELDOS pdf. Aber generell sollte die Nockenwelle so gelagert sein wie die Kurbelwelle mit mehreren Lagerschalen an verschiedenen Stellen (vorne, mitte hinten ...)

Wenn einer einen Ölverteiler Plan hat, wo welches Bauteil im Ölkreislauf sitzt, ist das mit Sicherheit hilfreich. I ch habe bisher für den Steyr keinen gefunden.

Fakt ist: Öldruck verlieren wir wenn irgendwas an den Lagern Spiel hat bzw. eingelaufen/gebrochen ist. Je dünner das Öl wird desto mehr kann bei leichtem Spiel entweichen.
Auch könnte z.b. Diesel aus den Zylindern das Öl verdünnen. Viele kleine Stellen haben auch einen großen Öldruckverlust.

So das war mal meine Auflistung was es sein könnte. Vielleicht mal hilfreich wenn man vor dem gleichen Problem steht.
Das wars von meiner Seite. Für Richtigkeit oder Vollständigkeit wird keine Garantie gegeben. Dies solte nur mal eine zusammengefasste Info sein wenn man mal nicht gerade alle Dokumente zur Hand hat oder mit der günstigen Fehlerbehebung mal anfangen will.

Aktuelles Spassmobil: kaputer Steyr 10S18 :-(
Folgende Benutzer bedankten sich: holzerland

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17 Nov 2024 16:39 #50320 von skyfly
skyfly antwortete auf [info] zu niedriger Öldruck
Das hätte ich nicht gedacht das an einem Sonntag geantwortet wird - Daumen hoch für Kaubek oil.
Hier die Antwort:
Servus Jörg,
meine Empfehlung für deinen STEYR ist folgende:
Motor: LABRADOR SAE 20W-50 SF/CD oder 15W-50 Sport (dieses Öl ist etwas
höher additiviert). Beide werden perfekt funktionieren, das 15W-50 Sport
ist teurer, aber exakt an der Technik dran. Das 20W-50 passt aber auch
super, ist billiger und du wirst keinen Unterschied merken. Mit beiden
wird der Öldruck DEUTLICH höher sein als bei deinem jetzigen 5W-40.
Menge: 10 bis 15 Liter

Aktuelles Spassmobil: kaputer Steyr 10S18 :-(

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