Frage 16S26 Trommelbremse hinten

Moin Ihr Lieben,

leider hat mich der TÜV beim letzten Termin wieder nach Hause geschickt, da ich an der Hinterradbremse über 65% Abweichung habe. 
Die Bremsleistung hinten links lässt zu wünschen übrig. An den Bremszylindern sollte es nicht liegen, die habe ich letztes Jahr bei Stefan mit Adriano beide getauscht. 
Auch nach dem Tausch hatten wir schon ein bissel das Problem, das hinten links etwas schwächelte.
Da nun die Seilzugleitung für die Feststellbremse etwas vom Hydrauliköl der alten Winde betropft war, lag die Vermutung nahe, das eventuell Betriebsstoffe in die Bremse gelangt sein könnten. Heute habe ich die Bremsetrommel mal runter genommen und es war alles trocken. Die Belege sind auch beide gleichmäßig abgelaufen und auch noch gut.  

Nun habe ich mir das alles mal so angeschaut und auf mich wirken lassen und habe dort ein Bauteil, dessen Funktion ich noch nicht so ganz verstanden habe.(angefügtes   FOTO) Es dient wohl zur Grundeinstellung, jedoch ist nur eine Einstellseite im montierten Zustand, durch die Rückplatte erreichbar. Die "untere" Bremsbacke, dessen Rendelrad nicht im Montierten Zustand durch die Rückplatte erreichbar ist, war nach meinem Empfinden auch viel zu weit drin. Ich habe diese nun so weit vorgestellt, das die Bremsbacke an diesem "Fest- bzw. Drehpunkt" fast an der Trommel anliegt. Kann das allein schon den Leistungsverlust der Bremse ausmachen? Was könnte noch die Ursache sein? 
Dann hat dieses Bauteil einen Rastmechanissmus, der beide Rändelräder verbindet. Welch Funktion hat dieser? 

Vielen Dank für Tipp's!



 

ich kenne jetzt die Trommelbremse vom Steyr nicht so genau, aber prinzipiell sind Trommelbremsen alle gleich aufgebaut.
Du hast es schon richtig beschrieben, an dem oberen Rändelrad wird die Grundeinstellung vorgenommen.

Dazu muß als erstes die Befestigungsschraube des Bremsbackennachstellers auf der Rückseite des Ankerbleches (außerhalb der Bremse) richtig gelöst werden und erst dann kannst du von außen das Rändelrad so lange drehen bis die Bremsbacken anliegen. Anschließend die Befestigungsschraube wieder fest schrauben und danach das Rändelrad wieder um, ich bin mir nicht sicher, ca. 3 - 4 Rasten lösen, die Bremsbacken sollten wieder lose sein bzw. ganz leicht schleifen. Am besten nochmal die Bremse mehrmals betätigen damit sich die Bremsbacken wieder richtig positionieren.

Und das natürlich beim anderen Rad auch machen.
Übrigens, das Teil mit dem Fragezeichen soll die Rändelschrauben blockieren, damit diese sich nicht wieder lose drehen.

Servus Stefan, also zum einen habe ich einen Tag vor dem TÜV Termin, die Bremsen ordentlich frei gefahren. (Abbremsen mit Betriebsbremse und Feststellbremse) Anfangs zog das Fahrzeug stark nach rechts, was sich im Laufe des Freibremsen komplett gelegt hat. Das Fahzeug hält die Spur auch bei starkem Bremens perfekt. Auch habe ich das Fahrzeug dirket vor dem TÜV Termin 40min schön warm gefahren. Vordere Bremse läuft super, hinten links eben nicht, Betriebs- und Feststellbremse gleich.

Bremsbelege sehen soweit links und rechts gleich "gut" aus. Auch habe ich bei abgenommener Trommel, Die Funktion (Gängigkeit der Backen) geprüft. Dafür habe ich einen Spanngurt um die Backen gelegt, der nicht ganz angezogen war. Beide Seiten arbeiten soweit ich das beurteilen kann gut. Mein Plan war eigentlich die Backen neu belegen zu lassen, nur weiß ich nicht ob das wirklich die Ursache ist und es wäre halt schade wenn es nichts bringt.

Noch einmal für mich zum Verständnis mit dem Versteller. Wenn ich das Rändelrad auf der oberen Seite drehe, bleibt das untere so wie es ist. Durch die Rückplatte, ist jedoch nur das obere Einzustellen. Ist das so gedacht, dass das untere dann nur im offenen Zustand einzustellen ist? Wie funktioniert die automatische Nachstellung genau? Beim Rückwärtsfahren?

Danke und liebe Grüße aus dem Norden!

Harty schrieb:

Dazu muß als erstes die Befestigungsschraube des Bremsbackennachstellers auf der Rückseite des Ankerbleches (außerhalb der Bremse) richtig gelöst werden und erst dann kannst du von außen das Rändelrad so lange drehen bis die Bremsbacken anliegen.

 

Hey Harty, danke erst mal für Deine Antwort, ich denke jedoch das die Schraube auf der Rückseite des Verstellers, die Befestigungschraube des Verstellers ist. Wenn ich diese Löse, löse ich den ganzen Versteller.  Die Rändelschrauben lassen sich auch so verstellen. Aber da ist wohl auch jede Bremse etwas anders aufgebaut.

Ralf schrieb:

Hey Harty, danke erst mal für Deine Antwort, ich denke jedoch das die Schraube auf der Rückseite des Verstellers, die Befestigungschraube des Verstellers ist. Wenn ich diese Löse, löse ich den ganzen Versteller.  Die Rändelschrauben lassen sich auch so verstellen. Aber da ist wohl auch jede Bremse etwas anders aufgebaut.

ja, das ist korrekt. Damit werden im ersten Schritt beide Bremsbacken zentriert. Also der Bremsbackennachsteller muß lose sein, notfalls auch mal mit dem Hammer leicht drauf schlagen, dann über den Nachsteller beide Bremsbacken .... habe ich oben aber schon beschrieben
Und erst dann kann der automatische Nachsteller richtig funktionieren.

Bei meiner letzten Überprüfung habe ich auch gedacht, ich hätte ihn warm gefahren. 50% Abweichung links/rechts. Also nochmal eine Runde und dann die Bremsen wirklich warm gemacht.

Der Prüfer hat dann bei der Begrüßung den Geruch der heißen Bremsen positiv kommentiert und siehe da - nur mehr 3% Abweichung und hervorragende Werte. Trotz regelmäßiger Bewegungsfahrten und regelmäßigem ordentlichen Bremsen.

Wie hier im Forum gerne steht - unsere Steyr gehören gefahren und reparieren sich gelegentlich selbst. Vielleicht hilfts bei dir ja auch.

SimPru schrieb:

 Also nochmal eine Runde und dann die Bremsen wirklich warm gemacht.

 

Ok, das heißt Fahren und dabei die Feststellbremse leicht bis mittel betätigen, natürlich mit ein paar Pausen. Verglasen können die Belegen dann nicht?
 

stefan hat hier eh grundlegend geschrieben , was wichtig ist, und dass die nachstellung - sofern freigängig- beim rückwärts fahren betätigt wird ….
also als allererstes mal : paarmal bissl fester in die eisen wenn du rückwärts fährst - das wirkt oft wunder