Frage Erfhrungen mit einem steyr 12s21

Erfahrungen mit dem Steyr 12S21


Im 2002 kauften wir dieses Fahrzeug mit 197'000 Km, nach der Umänderung im Spätsommer 2003 fuhren wir nach Kroatien in den Urlaub das war die obligatorische Probefahrt. Im 2004 haben wir die Vorderachse überholt, im 2007 nach vielen Reisen in Europa und Nord-Afrika (Sahara), sind wir nun in Südamerika unterwegs, nach 4 Jahren geht es nun zurück nach Europa. Zur Information im Forum möchte ich auch anderen Inhabern von Steyr meine Erfahrung in Südamerika mit diesem Fahrzeug mitteilen, er hat jetzt die 350'000 km überschritten und wir sind davon 65'000 nur Off-Road gefahren. Wir haben Pisten in Argentinien, Chile und Atacama gefahren und in Bolivien waren die Pisten am Schlimmsten. Im Amazonaskessel hatt es sehr feinen Staub der sich überall absetzt. Das Hochland in Bolivien zwischen 3800 m bis 4900 m, unsere Persöhnliche erreichte Höhe mit dem Steyr war 5592 m auf dem Vulkan Uturunco (6016m), Im Hochland den Motor zu starten auf 4800 m bei -20 Grad ist ein Abenteuer ! Der Flammenvorwärmer in dieser Höhe Mangels Sauerstoffs funktioniert nicht. Nach 30-40 Sekunden Anlasser beginnt der Motor auf 3 / 4 Zylindern zu laufen, normal dreht er dann nach 5 Minuten, Nach 20 Minuten sind die Luftbehälter bei 8 bar und 50 Minuten später ist die Betriebstemperatur erreicht. Auf dieser Höhe muss ich das minimum des Motors auf 750/800 Umdrehungen erhöhen, um das starke Hämmern in den Zylinderköpfen zu verhindern. Erst bei 1700/1800 Umdrehungen kommt die Wirkung des Turboladers, ohne Turbolader haben wir nur ca. 30% (60/70 Ps) Kraft zur Verfügung. Im Jahr 2010 stieg unsere Viskiosekupplung an dem Lüfter aus und nur dank dem eingebauten Tropenkühler konnten wir unsere Reise fortstzen. Das größte Problem in dieser Situation hatten wir in 4000-5400 m als wir zur Laguna del Indio (Chile) fuhren, weil der Wind von hinten kam, wir im weichen Sand fuhren mit 20-30% Steigung so wurde der Motor nicht mehr gekühlt, und alle 10 Minuten mussten wir den Steyr in den Wind stellen um ihn abzukühlen.

Hier eine Liste unserer Reparaturen in Südamerika: Austausch von 2 Simmeringen am Differenzial, Austausch von 2 Silentblöcken der Fahrerkabine, ein vorderer Bremszylinder und die Viskiosekupplung, Windschutzscheibe, Anlasserritzel, ein Gaszugkabel, Luftverlust beseitigt an der Steuerung des Zwischengetriebes, ein Türgriff musste ich flicken, der ganze vorgeschriebene Unterhalt an Fetten und Oelen und Bremsflüssigkeit etc. haben wir nach Unterhaltsbuch vom Steyr gemacht. Wenn der Schwefelgehalt im Diesel über 1% ist muss man alle 5000 Km das Motorenöl wechseln, in Südamerika haben wir zwischen 3-5 % Schwefelanteile.
Fährt man allein auf weiter Flur, ist die Wartung des Fahrzeugs für uns das A und O.

Wer noch weitere Auskünfte möchte, der kann uns schreiben über das Forum, unsere Webseite ist
orix-on-road.blogspot.com
viele Grüsse und gute Fahrt Rucki

Erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum

und vielen Dank für Euren tollen Bericht aus Südamerika. Es freut mich sehr, dass Ihr als langjährige Steyrfahrer hier im Forum ein wenig von Euren Erfahrungen berichtet. Gerade für die eigenen Planungen sind diese Informationen sehr wertvoll. Hier im Forum sind momentan die meisten Mitglieder mit Steyr LKW der mittelschweren Baureihe unterwegs, da sind Eure Erfahrungen natürlich „Gold wert“.

Ich persönlich werde bestimmt noch Fragen haben, wie man seinen Steyr „höhentauglich“ bekommt und auch der Tropenkühler interessiert mich. In der Vergangenheit habt Ihr mir ja bereits netterweise bei Fragen zu Eurer Kabine und zur vernünftigen Dimensionierung des Tanks geholfen.

Ich hoffe es gefällt Euch hier, und Ihr habt ein wenig Spaß am Austausch hier im Forum. Eure Webseite mit den tollen Bildern verfolge ich als "Fernwehsüchtiger" ja schon viele Jahre


Euch beiden wünsche ich eine gute und gesunde Heimreise und bis dahin eine gute Zeit.

LG Ronald