Frage Wüstenfahrt mit Unfall

Hallo liebe Steyrer,

hier ein Video einer Wüstenfahrt....autsch!



Hoffentlich kein Forumsmitglied

LG Ronald

Der Supergau,

so wie das aussieht verabschiedet sich bei der ersten Bodenwelle (0.15) der
rechte Spurstangenkopf oder etwas in der Art ! Das rechte Rad keilt aus, und
lenkt ihn direkt in die Düne. Er hat noch richtig reagiert und gegengelenkt,
aber ohne Lenkung keine Chance...

Hoffe allen Beteiligten geht es gut !!!

Gruß Marcus

Würde mich sehr interessieren wie die Aktion weiter gegangen ist ?
Kennt jemand das Opfer ?

Was macht man wenn kein zweiter LKW in Begleitung ist ?
Bekommt man so was wieder auf die Räder und dann weiter mit gebrochener Spurstange möglicher weise 150 km von der nächsten Ansiedlung ?

Das ganze erinnert mich stark an unseren letzten Marokko Urlaub.
Für mich steht eigentlich fest : nie alleine und selbst dann bleibt ein Restrisiko .
Was tut man nicht alles für etwas Adrenalin........

Heiner

Mit nem zweiten LKW mit Greifzug oder Winde bekommt man den wieder aufgerichtet.
Alleine wird es sehr schwer zumal der Apparat ja noch mit den Räder bergauf liegt.

Das ganze ist ja noch recht glimpflich abgegangen, zumindest macht es den Eindruck !
Irgendwo im Gebirge hätte das deutlich dramatischere Folgen haben können...

Wenn ich alleine wäre und es um mein Leben geht, würde ich versuchen den Koffer vom Fahrgestell zu trennen,
das lässt sich ohne die schwere Kiste deutlich leichter aufrichten.

Gruß Marcus

Hi zusammen,

was sagt der Filmer da am Anfang: ... perverses Video... Ich verstehe das nicht ganz.

Und alleine sind sie zum Glück nicht, am Ende taucht oben am Dünenkamm ein weiteres Fahrzeug...

Ich drücke den Betroffenen die Daumen, dass im Nachhinein alles soweit möglich Gut gegangen ist

Lorenz

Hm...,

ich kann da nicht viel von einem Versagen in der Lenkung erkennen.
Da man nicht sieht auf was der Fahrer zufährt bleibt es ein wenig Spekulation.
Für mich sieht das eher nach einem Fahrfehler eines übermütigen Anfängers im Sand aus. Die Abfahrt ist sportlich flott. So etwas macht man auf Fernreisen nicht, da man nicht mal eben den Kumpel anrufen kann, der mit nem Traktor kommt.
Man paßt die Geschwindigkeit dem Verhalten des Sandes an. Aber ich will hier nicht den Moralapostel spielen. Er hat halt kurz Spass und dann Pech gehabt. Dem Fahrer dürfte nicht so viel passiert sein. Die meiste Energie war abgebaut. Das war wohl mit nem Schrecken erledigt.

Grüße, Tobias

Wie würde man denn einen LKW wieder auf die Reifen stellen können?

geht das mit einem Greifzug oder einer tragbaren Winde (wenn man keine fest am LKW hat)
was wäre die beste Alternative zum Bergen (einmal mit Hilfe eines anderen Fahrzeugs und einmal allein)


Was kann man tragbar mitnehmen und welche Winde könnte man fest am LKW montieren (wieviel Tonnen sollte sie haben )


Gruss aus Regensburg
hab seit 8 Tagen einen 12M18

Nun ja..., ohne fremde Hilfe geht hier gar nichts. Da es in dieser Art Wüste keine festen Anschlagpunkte gibt, hilft einem eine Winde und ein Ketten- oder Greifzug nichts. Selbst wenn in der Nähe ein fester Anschlagpunkt wäre, ist es nicht mal eben so getan.

Oft sind die Schäden durch falsche Bergung größer als durch den Unfall. Leider gibt es kaum hilfreiche Anleitungen zum Thema Bergung. Ich kann da nur jedem empfehlen, sich da mal mit erfahrenen Leuten einen Nachmittag zusammenzutuen und die Grundlagen mal zu üben. Wehe es reißt ein Seil oder Schäkel. Da kann man mal schnell ein Körperteil verlieren.

Bei diesem Fall ist es nicht so einfach zu beurteilen, da man nicht alles im Umfeld sehen kann. Man braucht auf jeden Fall ein schweres Fahrzeug oder 30 disziplinierte Helfer. Zweiteres ist meist ein Problem. Gerade in Gegenden, wo plötzlich dutzende Helfer "auftauchen" (die auch wirklich helfen wollen), ist auch ein jeder plötzlich "Spezialist" für Bergungen.
Wenn man dann nicht konsequent einschreitet, ist es um das Auto geschehen.
Hier am Hang muss das Fahrzeug so gedreht werden, dass die Längsachse nach dem Aufrichten ungefähr in Richtung des Gefälles steht. Dazu können zwei Zugrichtungen - und damit zwei Bergefahrzeuge - hilfreich sein. Man kann leider nicht mal eben einen Bergegurt irgendwo oben am Koffer festmachen. Muss man heftig ziehen, verzieht man den ganzen Koffer oder reißt ihn sogar ab. Stichwort Lastverteilung.

Winden am Fahrzeug werden oft überschätzt. Es heißt, daß die Hubkraft einer Winde ungefähr das 1,5-fache der Gewichtskraft des Fahrzeugs sein soll. Für einen reisefertigen Steyr mit 9 t = 90 kN bedeutet das, die Winde sollte ca. 135 kN = 13,5 t heben können. Dies kann man auch über Umlenkrollen erreichen, da sonst die Winde zu groß und schwer wird.
Leider wird gerade bei billigen Winden oft die Zugkraft bezogen auf ein rollendes Gewicht auf ebenem Untergrund (Auto auf Asphalt) angegeben. Die Werte lassen sich natürlich besser verkaufen.

Marcus (Duke775) sagte, dass es ein Problem sei, dass die Räder bergauf liegen. Dem ist hier nicht so. Im Gegenteil: Versucht man ein Fahrzeug im losen Sand aufzurichten, bei dem die Räder nach unten zeigen, hat man eher ein Problem. Warum? Durch den losen Sand (fehlende Kohäsion) finden die beiden verbleibenden Räder, die den Drehpunkt darstellen, keinen Halt. Wahrscheinlich zieht man dann das Auto einfach weiter den Berg runter und die Schäden nehmen zu. Liegen die Räder bergauf ist der Winkel wesentlich näher zur Senkrechten zur Hangoberfläche. Allerdings muss mehr Zugkraft aufgebracht werden.

Diese "zivilisierte" Betrachtungsweise macht aber auch das ganze kompliziert und teuer, da auch immer eine Menge Ausrüstung gebraucht wird. Wer in "weniger zivilisierten" Gegenden unterwegs ist, sollte halt ein wenig schmerzfreier sein. Und Lehrgeld ist ja schließlich auch gut in Bildung investiert.

In diesem Sinne...

Hallo Tobias,

immer interessant die Ansichten anderer zu lesen.
Ich hab mir das Video 10 - 15 mal angesehen und es ist deutlich zu erkennen
das das rechte Vorderrad auskeilt während das andere noch fast gerade steht.

Interessant das im Technikteil gerade über Risse
im Achsschenkel und defekte Lenkstangen diskutiert wird.

Aber ohne einen der Beteiligten bleibt alles nur Spekulation...

Was das Aufrichten gegen oder mit dem Hang angeht nehme ich an
Du sprichst da aus praktischer Erfahrung ?

Schönen Abend noch

Hei,

mit dem Fehler in der Lenkung könntest du recht haben. Ich kann zwar nicht sehen, wie da etwas abknickt, aber zum Schluß sieht man, wie das Rad schräg steht und eiert. Aber das ist eine Vermutung.

Ja mit dem Bergen habe ich schon etliche Erfahrungen gemacht. Ich habe zwar noch nicht mein eigenes Auto auf das Dach oder die Seite gelegt, aber schon so einige andere.
Es gibt so viele verschiedene Situationen, dass es kein Patentrezept gibt. Aber gesunder Menschenverstand ist dabei kaum zu ersetzen.

Grüße, Tobias

Mhh das ist mir alles zu kompliziert und auch zuviel Gewicht
ich fahre einfach immer mit meiner Freundin. Die zieht mich dann wenn wirklich immer raus.
Ist viel einfacher und sogar sprachgesteuert

Gruss aus Bayern

Ja, ja..., die russischen Mädels haben ordentlich Dampf. So eine brauche ich auch.

Also ich fahre viel im Gelände, auch Wüstenrallys...ich kann keinen Defekt erkennen.
Der Vermutete Lenkungsdefekt ist die normale Bewegung des Reifengummis unter solchen Belastungen.
So wie es aussieht hat der Fahrer versucht von der Abfahrt Schwung zu holen, um den Gegenhang zu schaffen.
Dabei sind etliche Fehler passiert:
Abfahrt zu schnell, kleinen Hügel im Tal übersehen, durch den Sprung ist das Auto aus der Balance gekommen und gebremst worden. Der Fahrer gibt danach sogar noch einmal Gas, obwohl das Auto bereits instabil ist.
Im Gegenhang wurde der Sand schlecht gelesen und er hat vermutlich gehöhrt, dass man nicht genau in der Spur fahren soll. Durch das versetzte Fahren kam es zu Schräglage, das Auto auf einseitig weichen Sand und durch den Sprung und den darau folgenden instabilen Fahrzustand hat sich das linke Vorderrad eingegraben und wurde dadurch aprupt abgebremst. Dazu noch der Gasstoß von vorher un schon liegt die Kiste...

P.S.: Aufstellen alleine geht schon, wenn man einen guten Wagenheber dabei hat....Auto auf Oberkante anheben (Wagenheberauflage oben und unten mit Sandblechen vergrößern...den entstehenden Spalt mit Sand auffüllen, Wagenheber neu ansetzen.
dauert lange, geht aber recht gut..

In Video schaut natürlich immer alles anders aus, aber es schaut so aus, als ob der Fehler glimpflich ausgehgangen wäre

So sehe ich das auch. Ist halt schade, dass man nicht sieht, was vor dem Auto ist.

Die Sache mit dem Aufrichten interessiert mich. Habe ich das richtig verstanden? Du setzt eine Wagenheber oben am Koffer an, drückst die Karre z. B. 30 cm hoch, schaufelst dann Sand drunter und das Ganze so lang bis das Auto wieder steht? Mit bindigem Boden kann ich mir das ja noch vorstellen, aber mit reinem Sand. Das gibt ja eine schöne Schipperei.

das stimmt, aber bevor man liegen bleibt...das ist natürlich nur eine Notlösung, wenn man alleine unterwegs ist (was man natürlich eher vermeiden sollte).
Ich würde sagen, bei einem 12M18 sind 2 Personen damit mindestens 1-2 Tage beschäftigt, aber es geht.
Man muss auch nicht alles Aufschütten, man kann u.U. von unten abgraben, hängt davon ab, wie das Auto liegt.
Unterstützen kann man das alleinige Aufstellen, wenn man eine Handwinde hat: Reserverad hinter der Düne eingraben und als Anker verwenden.
Dann Gurt über das Auto (Auflage bei oberen Kante vergrößern), wenn das Auto dann schon schräg liegt, kann man versuchen, mit der Winde den Rest auf zu stellen.
Am wichtigsten, wenn man alleine ist, zuerst alle Wasservorräte sichern, dann erst mit der Arbeit anfangen.

Ich muss aber zugeben, bei einem so großen Auto hab ich das auf reinem Sand auch noch nicht in echt gesehen.
Bei Geländewagen funktioniert's auch im Sand. Im Internet gibt es auch irgendwo Bilder, wo jemand mit dieser Methode einen Kat 8x8 auf stellt, allerdings in einer steinigen Umgebung.

Danke, gut zu wissen. Klar, im Notfall würde ich das auch machen.
Und wenn schon mal jemand nen 8x8er Kat so aufgestellt hat -> RESPEKT.

Hoi Siegfried,
danke für Dein Video, das mich nun aber schon seit dem Erscheinen beschäftigt. Immer geistert mir die Frage im Kopf herum, wie ist es ausgegangen, was hat er gemacht und ist er wieder gut daheim angekommen oder gibt es nun gar einen 12M gegen Abholung?
Liebe Grüsse
Martin aus Tirol, der beim letzten Tunesien Trip auch schon einmal FAST in einer solchen Situtaion war...