Yoda hat aus Kanada geschrieben, ich setzt den Bericht mal hier rein:
Grüße in die Runde
Ich dachte wir lassen mal was von uns hören und schreiben ein paar Worte zum momentanen Stand der Dinge, insbesondere die Themen Verschiffung und Versicherung, da das ja für viele interessant/relevant ist.
Zu Beginn einmal, nachdem ich nicht sonderlich aktiv hier bin und die meisten mich nicht kennen werden: Wir sind seit Nov. '21 frohe Steyr-Besitzer und -Vollzeitbewohner. Ein bisschen haben wir schon gelernt über den Karren, es gibt aber noch viel zu tun... Aber wir sind dran.
Verschifft haben wir die Mühle im April '22 und sind seit Mai unterwegs, gegenwärtig auf Vancouver Island. Zunächst einmal: Nordamerika ist der Hammer. Die Leute unfassbar freundlich, die Straßen und Parkplätze riesig (Standard-Parkplatz-Breite in Europa: 2m. Standard-Parkplatz-Breite in NA: 2.59m ) und es ist super einfach hier zu reisen. So ziemlich jeder scheint hier einen Camper zu haben und dementsprechend groß ist die Freude an Fahrzeugen unserer Art. Es macht richtig Spaß hier zu sein.
=mediumDie Natur ist der Hammer und man ist generell ziemlich alleine unterwegs (insbesondere je höher man Richtung Norden kommt). Von daher: alle drei Daumen hoch.
Verschiffung:
Wir haben im Dezember '21 unsere Fähre gebucht für April. Gezahlt haben wir für unseren (großen - 8.80m Länge inkl. Heckträger, 2.47m Breite der Wohnkabine) Steyr 6400€ bei Caravan-Shippers. Der Kontakt mit ihnen war gut, der Ablauf vollkommen reibungslos. Haben uns in Hamburg am Hafen mit einem Mitarbeiter getroffen, der uns de facto am Händchen durch den ganzen Hafen-Kram geführt hat. Danach hat er uns noch in der Stadt abgesetzt. Fertig. Aufgrund mancher Negativ-Berichte über Seabridge und des verhältnismäßig sehr hohen Preises haben wir uns gegen den Platzhirsch entschieden, worüber wir sehr froh sind. Von Micha und Sabine (@the.fat.tiger, vormals Herman-unterwegs.de), die mit SB verschifft haben, haben wir auch negative Rückmeldung bekommen. Der Kontakt sei sehr schlecht gewesen, aufgrund der Größe des Unternehmens hätte man keinen eindeutigen Ansprechpartner gehabt etc.. Wir sind also froh über unsere Wahl. Alternativ soll sich ein neuer Anbieter ( ich glaube "overland-shippers"?) als gute Option herausgestellt haben. Die sind recht neu auf dem Markt, günstig und die Rückmeldung von anderen Reisenden, die mit denen verschifft haben war durch die Bank recht gut.
Versicherung:
Das große Thema...
In den letzten Jahren ist es sehr schwer geworden eine Versicherung für einen alten LKW für Nordamerika zu bekommen. Die früheren Anbieter (Progressive, Thum, etc) versichern auf Nachfrage alle keine ausländischen Fahrzeuge mehr. Auch der Kontakt von Seabridge bietet das auf Nachfrage nicht mehr an. Falls man schon mal hier war und einmal eine hatte, dann ist's ggfs. noch möglich, für Erst-Reisende gibt es momentan leider nur die einzige Option mit "Segurogringo". Eine recht schwindelige Firma, die auf den ersten Blick mexikanisch wirkt aber eigentlich Sitz in den USA hat.. ich blicke da nicht ganz durch... Auf jeden Fall: Wir haben die genommen, weil es die einzige mögliche Option für uns war legal auf der Straße unterwegs zu sein. Das ist aber auch schon alles. Man ist legal unterwegs, passieren darf im besten Willen aber nichts. Deckungssummen von 50.000$ (bzw. 100.000$ in manchen Regionen Kanadas wo das die Mindestsumme ist) decken vielleicht den gelegentlichen Blechschaden bei Feindkontakt ab... aber sicher keine medizinischen Behandlungen. Also: Vorsichtig (!) fahren. Einen Vorteil hat Segurogringo allerdings: Es ist verhältnismäßig günstig. Für 6 Monate haben wir für den Steyr und unser kleines Motorrad 1400$ gezahlt, gültig in Kanada und den USA. Für Mexiko gibt es dann scheinbar bessere Optionen mit höheren Deckungssummen. Der Prozess ist grundsätzlich einfach, wäre die Website nicht Katastrophe. Außerdem ist's recht unklar ob man als "Classic CamperVAN" oder "Classic MOTORHOME" eingestuft ist. Am besten bei Interesse per Email Kontakt aufnehmen mit "
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!". Der schickt dann eine Anleitung was man auswählen soll. Ich habe ihm dann noch einen Haufen Bilder geschickt, die er der Technik-Abteilung weitergeleitet hat und wir wurden als C-CamperVAN eingestuft... Was eigentlich falsch ist, aber worüber ich mich nicht beschwert habe, weil die Deckungssumme höher ist. Andere LKW-Reisende wurden als Motorhome klassifiziert... also keine Ahnung. Einfach absichern was man wählen soll, sich das von der Technik-Abteilung bestätigen lassen, dann hat mans schwarz auf weiß und dann ohnehin hoffen, dass nichts passiert.
Ich lass noch einen Link zu unserem Youtube-Video über den Dempster-Highway hier:
Ansonsten verabschiede ich mich ein paar Tage in die Wildnis ohne Empfang, werde also wahrscheinlich erst in ein paar Tagen auf Kommentare hier wieder antworten.
Wenns Fragen gibt: Gerne her damit.
Gute Zeit euch allen und liebe Grüße über den Teich,
Arthur