Überdruck Kühlsystem Steyr 680
- gel
-
Autor
- Offline
- Benutzer
-
- Beiträge: 23
- Thanks: 5
Re: Überdruck Kühlsystem Steyr 680
15 Juli 2024 07:56 - 15 Juli 2024 07:59
Hallo an alle, die das Rätsel interresiert,
Nachdem ich jetzt endlich wieder Zeit hatte, hab ich das Überdruckventil samt Dichtung getauscht. Nach kurzer (200 km) Testfahrt scheint das Kühlsystem wieder Dicht zu sein. Das Ventil öffnet auch beim richtigen Druck.
Für alle die mal ein ähnliches Problem haben sollten oder Rätsel lieben:
Als ich den Motor getauscht habe, sind mir bezüglich des Kühlsystems zwei Fehler unterlaufen: Erstens hatte ich keine original Dichtung für das Überdruckventil und ich habe es mit Dirko eingeklebt. Zweitens hatte ich vergessen passende Dichtringe am Thermostaten bei der WaPu einzubauen.
Das führte zu folgendem Fehlerbild: Direkt nach dem Umbau ist das Kühlwasser nie ganz warm geworden, sondern immer bei ca. 70 Grad geblieben, weil das Wasser auch bei geschlossenem Thermostat teilweise durch den großen Kreislauf gelaufen ist. Nachdem ich nach geraumer Zeit diesen Fehler diagnostiziert hatte und die fehlenden Dichtungen eingebaut hatte, wurde das Kühlwasser endlich 80 Grad warm und blieb da auch stabil. Allerdings entwickelt der Kühlkreislauf bei 80 Grad einen deutlich höheren Druck, insbesondere wenn etwas zu viel Wasser im Kühler ist. Normalerweise wird der wohl über das Überdruckventil begrenzt und reguliert. Da das Überdruckventil durch die fehlende Originaldichtung ca. 3 mm tiefer im Stuzen steckt, löst es erst bei ca. 2 Bar (Überschlagsweise mit Hilfe der Federkonstante berechnet) aus, anstatt des Sollwertes von 1,3 Bar. Dies führte wohl zum beobachteten Kühlwasserverlust an diversen Dichtungen. Irgendwann muss sich das Überdruckventil durch den falschen sitz dann wohl verklemmt haben und hat nicht mehr geschlossen. Ab da ist dann das Wasser einfach verdampft. Das heißt keine Austritte mehr an den Dichtungen, sondern direkter Übergang an die Umgebung. Die Kombination der beiden Fehler haben natürlich die Aufklärung erschwert, weil ich sonst vermutlich früher auf die Dichtung im Überdruckventil gekommen wäre. Zeitliche Verschleierung einer Kausalitätskette über 3 Jahre sozusagen.
Merke also, manchmal haben auch Dichtungen eine Funktion, die über das Dichten hinausgeht. Wieder was gelernt.
Was jetzt also als Symptome übrig bleibt ist der erhöhte Ölverbrauch. Ob das jetzt ein Folgeschaden vom Überdruck ist oder eine andere Ursache hat, gilt es noch zu ergründen.
Liebe Grüße Leo
Nachdem ich jetzt endlich wieder Zeit hatte, hab ich das Überdruckventil samt Dichtung getauscht. Nach kurzer (200 km) Testfahrt scheint das Kühlsystem wieder Dicht zu sein. Das Ventil öffnet auch beim richtigen Druck.
Für alle die mal ein ähnliches Problem haben sollten oder Rätsel lieben:
Als ich den Motor getauscht habe, sind mir bezüglich des Kühlsystems zwei Fehler unterlaufen: Erstens hatte ich keine original Dichtung für das Überdruckventil und ich habe es mit Dirko eingeklebt. Zweitens hatte ich vergessen passende Dichtringe am Thermostaten bei der WaPu einzubauen.
Das führte zu folgendem Fehlerbild: Direkt nach dem Umbau ist das Kühlwasser nie ganz warm geworden, sondern immer bei ca. 70 Grad geblieben, weil das Wasser auch bei geschlossenem Thermostat teilweise durch den großen Kreislauf gelaufen ist. Nachdem ich nach geraumer Zeit diesen Fehler diagnostiziert hatte und die fehlenden Dichtungen eingebaut hatte, wurde das Kühlwasser endlich 80 Grad warm und blieb da auch stabil. Allerdings entwickelt der Kühlkreislauf bei 80 Grad einen deutlich höheren Druck, insbesondere wenn etwas zu viel Wasser im Kühler ist. Normalerweise wird der wohl über das Überdruckventil begrenzt und reguliert. Da das Überdruckventil durch die fehlende Originaldichtung ca. 3 mm tiefer im Stuzen steckt, löst es erst bei ca. 2 Bar (Überschlagsweise mit Hilfe der Federkonstante berechnet) aus, anstatt des Sollwertes von 1,3 Bar. Dies führte wohl zum beobachteten Kühlwasserverlust an diversen Dichtungen. Irgendwann muss sich das Überdruckventil durch den falschen sitz dann wohl verklemmt haben und hat nicht mehr geschlossen. Ab da ist dann das Wasser einfach verdampft. Das heißt keine Austritte mehr an den Dichtungen, sondern direkter Übergang an die Umgebung. Die Kombination der beiden Fehler haben natürlich die Aufklärung erschwert, weil ich sonst vermutlich früher auf die Dichtung im Überdruckventil gekommen wäre. Zeitliche Verschleierung einer Kausalitätskette über 3 Jahre sozusagen.
Merke also, manchmal haben auch Dichtungen eine Funktion, die über das Dichten hinausgeht. Wieder was gelernt.
Was jetzt also als Symptome übrig bleibt ist der erhöhte Ölverbrauch. Ob das jetzt ein Folgeschaden vom Überdruck ist oder eine andere Ursache hat, gilt es noch zu ergründen.
Liebe Grüße Leo
Letzte Änderung: 15 Juli 2024 07:59 von gel.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Ladezeit der Seite: 0.481 Sekunden