Hallo zusammen,
ich glaube das Batterie abklemmen gehört ins Reich der Mythen.
Strom sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes und der ist, bei gut leitender Masseklemme, die in der Nähe der Schweißarbeit liegt, direkt zur Masseklemme.
Der Strom wird vom Schweißgerät erzeugt und muss da auch wieder hin. Wenn das Fahrzeug ansonsten keine andere Erdung hat, geht dies nur über die Masseklemme des Schweißgerätes. Wer kennt das nicht, das beim Schweißen aufgrund von fehlender Masse, rein gar nichts passiert. Hierbei ist der Stromkreis zum Schweißgerät nicht geschlossen und somit fließt auch kein Strom (immer unter der Voraussetzung dass das Fahrzeug nicht anderweitig geerdet ist.
Hier habe ich in einem anderen Forum was gefunden das dies ein wenig ausführlicher erklärt:
Das Abklemmen der Batterie beim Schweißen gehört ins Reich der Mythen und Sagen und ist sogar kontraproduktiv.
Die Batterie ist eines von den wenigen Teilen im Auto, das eine Spannungsspitze ableiten kann. Sie schützt somit in bestimmten Fällen die Bordelektronik, aber NUR, wenn sie angeklemmt ist.
WENN bei abgeklemmter Batterie geschweißt werden soll, z.b. weil in der Nähe des Batteriehalters geschweißt wird dann bitte PLUS- und MINUS-Kabel abklemmen und beide gut leitend miteinander verbinden. (Schraubzwinge, Gripzange). Der Tipp, die Massezange am selben Werkstück und so nahe wie möglich an der Schweißstelle anzubringen ist goldrichtig. Schützt jedoch nicht vor den gefürchteten vagabundierenden Strömen (nicht Kriechströmen) die Steuergeräte und Lager killen KÖNNEN.
Vagabundierende Ströme kommen auf vielfältigen, dem normalen Benutzer nicht sofort ersichtlichen Wegen zu Stande. Das folgende Beispiel soll eine von vielen Möglichkeiten erläutern:
Das Fahrzeug steht auf der Hebebühne. Es soll am Auspuff geschweißt werden.
Eine der Gummiauflagen der Hebeteller ist durchgedrückt, oder fehlt, so dass der Teller elektrischen Kontakt zur Fahrzeugkarosserie hat.
Das Massekabel des Schweißgerätes ist direkt am zu schweißenden Auspuffrohr angebracht.
Die Hebebühne ist vorschriftsmäßig mit dem Schutzleiter (Erdung) verbunden, ebenso das Gehäuse des Schweißgerätes.
Der Schweißer drückt auf den Brennertaster, und der Schweißdraht steht unter Spannung. (PLUS 20 bis 25V)
Unglücklicherweise steht an der Drahtspule im Gerät ein kleines Drahtende vor, welches manchmal am Gehäusedeckel schabt.
Die Schweißspannung von +25V gelangt also vom Schweißdraht über das Gehäuse des Schweißgerätes zum Schutzleiter, und von dort über die Hebebühne an die Karosserie des Fahrzeuges.
Die gesamte Karosserie steht also plötzlich unter 25V Spannung..und diese sucht sich ihren weg zurück zur Masseklemme, welche am Auspuff hängt.
Un dieser Weg ist folgender: Von der Karosserie zu den Massepunkten der Steuergeräte, und dann rückwärts durch das Steuergerät zu den Anschlüssen verschiedener Sensoren, die am Auspuff und am Motor hängen (z.B. Lambdasonde)..von dort zurück zur Masseklemme...
Ergebnis: Steuergerät defekt. Da hätte auch ein Abklemmen der Batterie oder ein "Überspannungsschutz" keine Rettung gebracht.
Wer sich den Deckel seines Schutzgasgerätes von innen mal anschaut und dort Schleif- oder sogar Brandspuren sieht, sollte spätestens jetzt wissen, was er zu tun hat.
Einen schönen Abend und viele Grüße
Jörg
P.S.: Zum Glück hat der Steyr keine Elektronik ;-.) das macht Ihn ja so interessant.
Aktuelles Spassmobil: kaputer Steyr 10S18